Der Malscher Albert Pister gründete 1897 in der Bahnhofstraße 14 einen Gartenbaubetrieb. 1922 übernahm der Sohn Adolf den Betrieb.
Adolf war verheiratet mit Berta, geborene Weiler aus Burbach. Sie hatten sechs Kinder, fünf Söhne (Werner, Otto, Ernst, Erich und Adolf) und die Tochter Erika. Leider ist der Sohn Erich nach einem schweren Unfall im Alter von 18 Jahren verstorben.
Die Gebäude der Gärtnerei in der Bahnhofstraße fielen während des 2. Weltkrieges Bombenangriffen, die auf die Bahnlinie und die Teerfabrik zielten, zum Opfer. Daher war die Familie gezwungen bis 1956 in den dort errichteten Baracken zu wohnen. Der Sohn Werner (9.9.1922 - 30.7.2000) kam 1948 aus der Kriegsgefangenschaft zurück und arbeitete im Betrieb mit. Später wurde von Werner bei Fräsarbeiten auf dem Gelände ein Bomben-Blindgänger gefunden. Dieser wurde vom Kampfmittelbeseitigungsdienst entschärft und beseitigt.
1951 heiratete Werner Pister die ausgebildete Floristin Maria, geborene Bartsch. Maria stammte aus einem Gartenbaubetrieb in Schlesien. Werner übernahm 1954 den Betrieb von seinem Vater Adolf und er erweiterte das Gelände auf ca. 1 ha. Erst 1956 baute er und seine Frau ein neues Wohnhaus auf dem Gärtnereigelände.
In der Adlerstraße 16, neben dem Lebensmittelgeschäft Baumann/Huck hatten sie eine Verkaufstelle. Sie eröffneten 1949 im Gebäude der ehemaligen Metzgerei Berthold Hitscherich, neben Otto Schäuble in der Hauptstraße 42 eine weitere Verkaufsstelle. Diese Geschäftsräume waren allerdings zu klein und unbeheizt. Daher verlegte man das Geschäft 1953 wenige Meter Richtung Druckerei Stark in das Haus Weishaupt (Hauptstraße 36 heute Zehntkeller). In allen Geschäften wurden außer Blumen noch Obst und eigenes Gemüse verkauft.
Im Jahre 1957 beantragte Firma Pister bei Fleurop einen erfolgreichen Vertrag zum weltweiten Verkauf von Blumen.
Von Montag bis Freitag von morgens 4 Uhr bis 8 Uhr standen sie am Stand im Großmarkt in Karlsruhe und verkauften als Zwischenhändler eigenen Produkte an die Endverkäufer. Dann ging es nach Malsch zurück in den eigenen Laden.
In den frühen 1970er Jahren machte Maria Pister „nebenher“ den Meistertitel und durfte nun Lehrlinge ausbilden. Es wurden im Laufe der Jahre fünf Floristinnen in den Beruf geführt.
Im Verkauf waren unter anderem Ursula Bartsch verh. Threimer, Waltraud Kastner verh. Laible und Maria Pister anzutreffen.
1987 übernahm der Bruder Ernst Pister auf Rentenbasis den Gartenbaubetrieb und schloss die Verkaufstelle in der Hauptstraße. Damit gab es nur noch die Gärtnerei mit Gewächshäusern und Verkaufstelle in der Bahnhofstraße.
Nach der Erkrankung von Ernst Pister übernahm dessen Sohn Andreas den Betrieb. Der Betrieb wurde 2015 endgültig geschlossen.
2017 wurde das Gelände an eine Baugesellschaft verkauft und außer dem Wohnhaus, wurde alles abgerissen. Bis Oktober 2019 sollen dort zwei- und dreistöckige Wohnhäuser und ein viergeschossiges Pflegeheim errichtet werden. Während den Baumaßnahmen 2018 wurden über 50 Brandbomben auf dem Gelände gefunden und entsorgt.