Gemäldeübergabe der Heimatfreunde an die kath. Kirchengemeinde
Von ihrer Anhöhe aus ragt die Kirche St. Cyriak über ihre Gemeinde. Als Wahrzeichen von Malsch gibt sie unserem Ort schon von weitem sein unverkennbares Aussehen.
Aber St. Cyriak sah nicht immer so aus. 1826 trug man das um 1458 errichtete gotische Kirchengebäude ab und baute neu. Aus dem späten Mittelalter ist vor allem der untere Teil des Turmes erhalten geblieben, der in ähnlichem Stil erhöht wurde. Älterer und neuerer Teil sind deutlich zu unterscheiden, da die Oberfläche des aufgesetzten Mauerwerks aus glatterem Sandstein besteht. Dessen acht gotische Fenster geben allerdings Rätsel auf. Sieben der Fenster stammen aus dem in mehreren Quellen erwähnten lichten Chor der älteren Kirche. Das achte Fenster muss eine Kopie von 1826 sein. Doch bis heute hat niemand herausgefunden, welches es sein könnte.
Auf der linken Seite des Hauptportals sind ein älteres Weihwasserbecken und eine Platte mit Kelch und Hostie zu sehen. Beide sind in hellerem, weißlichem Sandstein ausgeführt. Vermutlich handelt es sich bei der Sandsteinplatte um den Grabstein eines der ersten schriftlich erwähnten Pfarrer von Malsch, Sebastian Laub (um 1443).
Im Innenraum von St. Cyriak fällt das original erhaltene, spätgotische Taufbecken ins Auge. Auch das Kreuzrippengewölbe des Turms mit seinem Schlussstein, der ein Wappen mit gestürztem Abtstab trägt, stammt noch aus dem späten Mittelalter.
Wie sah nun eigentlich die Malscher Vorgängerkirche aus? Diese Frage veranlasste Rainer Walter von den Heimatfreunden, nach Zeichnungen, Grundrissen oder anderen erhalten gebliebenen Dokumenten zu forschen. In Wilhelm Wildemanns Schriften und der Broschüre „Kirchenführer zur Pfarrkirche St. Cyriak“ wurde er fündig. Mit den vorliegenden Informationen besuchte er daraufhin den Malscher Künstler Fritz Laible und bat ihn, damit ein Gemälde anzufertigen. Das Bild sollte so weit wie möglich den vorliegenden Beschreibungen entsprechen und keine weiteren Gebäude zeigen. Auch die heutige Umfassungsmauer musste wegfallen, da sie erst später entstand. Dafür sollten Gräber zu sehen sein, weil, wie im Mittelalter üblich, der alte Friedhof bei der Kirche lag. Natürlich durfte auch das auf dem Kirchenvorplatz stehende Kreuz des Stifters Johannes Grässer aus dem Jahr 1728 nicht fehlen.
Fritz Laible hat sein Bild nun fertiggestellt. Rainer Walter sorgte dafür, dass am 22. Februar 2015 nach dem Gottesdienst eine Kopie an Pfarrer Thomas Dempfle von der katholischen Seelsorgeeinheit Malsch überreicht wurde. Es soll in der Kirche oder im Pfarrhaus gezeigt werden und zur Information bei Führungen durch St. Cyriak dienen.