Diese Wirtschaft, dä Räbstock, wie alte Malscher sagten, steht heute noch, fast unverändert, in der Muggensturmer Straße, direkt neben dem Theresienhaus. Zu diesem bestand ja auch eine ganz besondere Beziehung. Denn dort, wo heute das Areal des Theresienhauses steht, befand sich bis ins 20. Jahrhundert hinein eine Ziegelei. Und diese gehörte dem Ziegler Wilhelm Krotz, der damals im späteren „Rebstock“ mit seiner Familie wohnte.
Als sich dann um die Jahrhundertwende der Abbau der lehmigen Erde nicht mehr lohnte, die Anlage also erschöpft war, wollte Wilhelm Krotz zusammen mit seiner Frau Karolina, geborene Werner aus Wintersdorf, im Wohnhaus, damals Spitalstraße Nr. 584, eine „Schankwirtschaft mit Branntweinausschank“ eröffnen. Als dies bekannt wurde, liefen einige damalige Malscher Wirte dagegen Sturm. Deren Einspruch wurde aber vom „Großherzoglichen Bezirksamt“ in Ettlingen zurückgewiesen, mit der Begründung, dass es in diesem Ortsviertel, vor allem im Neudörfel, noch keine Wirtschaft gibt und die Bevölkerungszahl von Malsch sicher noch zunehme. Die „Festhalle“ war damals ja noch nicht gebaut.
Und so konnte der „Rebstock“ Anfang 1910 eröffnet werden, allerdings erst nach Erfüllung von einigen amtlichen Auflagen.
Der „Rebstock“ ist sicher eine der jüngsten „ehemaligen“ Malscher Wirtschaften. Der Name „Rebstock“ passte auch gut zur Lage dieses Gasthauses. Denn es befand sich fast wie am Eingang zu vielen Malscher Weinbergen, zum Kapplfell, Maidlesgrund, Minichwingert, Heerweg, Eschpig unn zu dä Germät.
Erst Jahre später verkaufte dann Wilhelm Krotz das frühere Ziegelei-Gelände an die Pfarrgemeinde Malsch, auf welchem diese dann das Theresienhaus erbaute.
Nachdem Tochter Luise einen zur Wirtschaft passenden Ehepartner, den Küfermeister und Schnapsbrenner Otto Buchmaier gefunden und 1921 auch geheiratet hatte, ging der gesamte Betrieb, Wirtschaft und Brennerei, auf die jungen Eheleute über. Vater Wilhelm Krotz ist ja schon 1914 gestorben. Und Mutter Karolina war auch schon 1920 an der damals in Malsch wütenden Ruhr verstorben und dann aus hygienischen Gründen im sogenannten „Ruhrfeld“ auf dem Friedhof zusammen mit anderen von dieser Seuche Hingerafften beerdigt.