Eine Auszeichnung der besonderen Art erhielt Josef Bechler, der frühere langjährige Vorsitzende und Mitbegründer der Heimatfreunde Malsch bei der gut besuchten Ehrungsveranstaltung der Gemeinde. Für seine Verdienste um die Erforschung der jüdischen Heimatgeschichte in Malsch überreichte ihm Bürgermeister Elmar Himmel im Auftrag des amerikanischen „German Jewish Community Council" eine Ehrenurkunde zum Obermayer German Jewish History Award.
Der Preis, der bereits zum elften Mal verliehen wurde, wird jährlich auf Vorschlag von jüdischen Bürgern weltweit an fünf Deutsche vergeben, die an ihren Heimatorten einen herausragenden Beitrag zu Bewahrung des Gedenkens an die jüdische Vergangenheit geleistet haben. In seiner Laudatio würdigte das Ortsoberhaupt die „wichtige und wertvolle Arbeit" von Josef Bechler.
Für die Nominierung hatten sich der erst kürzlich verstorbene Louis Maier, in den USA lebender Malseher jüdischer Herkunft, Fred Loeb, dessen Familie ebenfalls aus Malsch stammt sowie Bürgermeister Elmar Himmel und andere Bürger eingesetzt.
Neben den eigentlichen Preisträgern würdigt die ObermayerStiftung durch eine Ehrenurkunde weitere nominierte Personen. Im Text der Urkunde wird gewürdigt, dass der Geehrte die Vergangenheit mit der Gegenwart verbinde, den Dialog mit den heute lebenden Juden suche und so dazu beitrage, die Welt zu heilen helfe.
Josef Bechler, der sich von der Ehrung überrascht zeigte, sagte, es sei schon erstaunlich, für eine Sache geehrt zu werden, bei der man persönlich der größte Gewinner gewesen sei. Der ambitionierte Heimatgeschichtler hatte als Vorsitzender der Heimatfreunde 2009 die viel beachtete Ausstellung „Jüdisches Leben in Malsch" im Rathaus und den dazugehörigen dritten „Malseher Heimatboten" zu verantworten. Auch das Mahnmalprojekt Malsch-Neckarzimmern und die Stolpersteinaktion, deren erster Teil im vergangenen Jahr durchgeführt wurde, hat er initiiert und maßgeblich gestaltet.