Hans Scholl rief mit der Gruppe „Weiße Rose“ zum Sturz der Nationalsozialisten auf. Nach der Verteilung von Flugblättern wurde er und seine Schwester Sophie festgenommen. Beide wurden mit ihrem Freund Christoph Probst am 22. Februar 1943 vom Volksgerichtshof unter Roland Freisler zum Tode verurteilt und noch am selben Tag durch das Fallbeil hingerichtet.
Die Heimatfreunde Malsch bekamen über Thomas Kortenkamp die Information, dass sich Hans Scholl während seiner Militärausbildung in Malsch aufgehalten haben müsste. Diese Information ist auch im Internet nachzulesen, wobei hierbei nicht klar ist, um welches Malsch es sich dabei handelt.
Thomas Kortenkamp möchte zum 75. Todestag über das Leben des Geschwisterpaares Hans und Sophie Scholl aus der Widerstandsgruppe „Weiße Rose“ berichten. Dabei will er auf die Schwierigkeiten bei der Erstellung und der Verteilung der Flugblätter, welche zu ihrer Festnahme führten, eingehen.
Nach Recherchen der Heimatfreunde wurde festgestellt, dass tatsächlich im August und September 1938 Hans Scholl privat in Malsch einquartiert war. Das zeigen Briefe, die er aus Malsch an seine Schwester Sophie und seine Eltern schrieb. Diese Briefe, die im Originaltext beim Institut für Zeitgeschichte in München existieren, geben weitere Hinweise auf seinen Aufenthalt und seine Quartierleute in Malsch. So teilte Hans Scholl in einem Brief vom 6. August 1938 seinen Eltern mit, dass er in einem guten Privatquartier in Malsch untergebracht ist.
In einem Brief vom 13. August 1938 teilte er seinen Eltern mit, dass er fast jeden Abend mit seinem Nachbarn auf die Jagd geht, wobei er sich gestern auf einer Wildentenjagd befand.
In einem weiteren Brief vom 5. September 1938 hatte er seine Adresse in Malsch seinen Eltern mitgeteilt. Dort ist zu lesen:
(Die beiden Töchter meiner Quartiergeber in Malsch sind 19 und 21 Jahre alt. Adresse: Fam. Gräßer, Malsch, Lorettostraße.) Josef Bechler
Im Zeitungsbericht sind noch einige zusätzliche Informationen.
Badische Neuste Nachrichten vom 30.09.2017